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In Sachwerte investieren – Der Kollaps unseres Geldsystems 

Für uns ist es das Normalste der Welt, mit Papier zu bezahlen, weil wir damit aufgewachsen sind. Das Ende des Papiergeldes naht jedoch. Die Gründe dafür: Es ist teuer, unhandlich und für den Staat schwer zu kontrollieren. Auf der anderen Seite können wir Geld anfassen. So hat beispielsweise ein Bündel mit 50 € Scheinen einen Wert. Würde ich heute ein Bündel Fünfziger aus der Tasche ziehen, hielte man mich wohl eher für einen Dealer als für alles andere.

In Ländern wie den USA, England und Schweden wird überwiegend mit Kreditkarte gezahlt. Die Menschen dort leben bargeldlos.

Was ist eine Währung noch Wert, wenn sie nur digital existiert?

Gehen wir weit in der Geschichte zurück. Papiergeld entstand, weil die Menschen Gold in der Bank lagerten und das Papier den Anspruch auf das Gold sicherte. Wenn das Papier veräußert wurde, ist das Gold mitveräußert worden. Irgendwann gab es nur noch das Papier und die Zentralbanken verpflichteten sich, das Papiergeld mit Gold zu decken. Um mehr Papiergeld in den Umlauf zu bringen, musste sich die Zentralbank gleichermaßen mit mehr Gold eindecken. Folglich war das Gelddrucken begrenzt und die Währung durch Sachwerte gedeckt.

In dem Bretton-Woods-System, das von 1944 – 1971 bestand, hatten wir feste Wechselkurse von 35 € pro Unze Gold. Die europäischen Währungen waren noch an den Dollar gekoppelt und dieser war die Ankerwährung. Jeder Partner im System konnte seine Dollar zu dem Preis in Gold umtauschen. Durch heftige Spekulationen gegen den Dollar gab US-Präsident Richard Nixon 1971 den Ausstieg bekannt. 1973 folgte der komplette Einbruch des Bretton-Woods-System und zeitweise blieben die Devisenbörsen aufgrund von Spekulationen geschlossen. Der Goldstandard wurde abgeschafft.

Was ist seit dem mit unserem Geldsystem passiert?

Wir müssen in unsere Institution und in die Währung vertrauen. Das ist alles, was geblieben ist. Heute können Zentralbanken nach Belieben Geld drucken. Deswegen ist die Investition in Sachwerte so wichtig. Das zeigt auch das Outright Monetär Transactions, kurz OMT, das der europäischen Zentralbank erlaubt, von jedem Staat in Europa kurzfristige Staatsanleihen zu kaufen. Die Zentralbank hat ihren Status als vorrangige Gläubigerin gegenüber anderen Investoren begraben. Mittlerweile pumpt die Zentralbank Milliarden in die Märkte. Um genau zu sein sind es aktuell 60 Mrd. Euro pro Monat an „frischem“ Geld. Die Zentralbankbilanzen haben sich nach den Krisen 2001 (New Economy), 2007 (Weltfinanzkrise) und 2011 (Staatskrise in Europa) vervierfacht. Dabei haben sich die Zentralbanken zum Drogendealer entwickelt. Die Droge ist Geld.

Investition in Sachwerte anstatt in Geldwerte

4,5 Billionen Euro liegen aktuell auf deutschen Konten, Tagesgeldern und in Bausparverträgen. Ein einfaches ökonomisches Gesetz besagt, dass mein Geld weniger wert wird, wenn mehr Geld im Umlauf ist. Genau das passiert gerade. Der Staat hat nicht die Steuern erhöht, sondern durch die Zentralbank die Zinsen niedrig gehalten. Das ist wie eine Steuer auf Guthaben, durch entgangene Zinsen allerdings durch die Hintertür. Wir stehen erst am Anfang der niedrigen Zinsperiode, erkennbar an der niedrigen Inflation und den enormen Staatsschulden in Europa.

Geldanlage in Sachwerte – Wie kannst du dich vor dem Gelddrucken schützen?

Es gibt einen Weg – Investitionen in Sachwerte.

Was sind Sachwerte?

Ein Sachwert hat einen Gebrauchswert. Nehmen wir die Immobilie: Sie hat den Gebrauchswert der Miete. Steigt die Geldmenge im Markt, muss für den Gebrauch des Sachwertes mehr gezahlt werden. Der zweite Punkt ist, dass Sachwerte nicht beliebig vermehrt werden können. Niemand kann auf Knopfdruck das Gold oder die Immobilien verdoppeln. Das Angebot ist somit begrenzt.

In welche Sachwerte investieren?

Nicht jeder Sachwert ist nachhaltig. Anleger, die in den letzten Jahren in Schiffsbeteiligungen investiert haben, die komplett ausgefallen sind, wissen wovon ich spreche. Bei dem Aufbau eines Sachwertportfolios musst du entweder die richtigen Experten finden oder dir selbst das Know-How aneignen. Eine Investition in Sachwerte setzt hohes Können voraus. Die meisten deutschen Bundesbürger verzichten auf guten, unabhängigen Rat und gehen stattdessen zur Bank. Ich stelle nachfolgend vier Sachwerte vor, in die wir erfolgreich investieren.

Mit Edelmetallen erfolgreich in Sachwerte investieren

Edelmetalle haben seit Jahrhunderten einen Platz als Zahlungsmittel. Bei Silber kommt die starke industrielle Verwendung mit dazu. Bei anziehender Konjunktur steigt dieses Edelmetall nachfragebedingt zusätzlich.

Die Edelmetallpreise sind allerdings durch die Geschäftsbanken manipuliert. Diese nutzen ihr großes Vermögen, um den Kurs zu manipulieren. Sie brauchen lang anhaltende Abwärtstrends, um einkaufen zu können und lang anhaltenden Aufwärtstrends um verkaufen zu können. Die großen Geschäftsbanken wie JP Morgen Chase, verwalteten 2014 1,7 Billionen Euro*. Das sind ungeheure Geldsummen. Wenn diese Geschäftsbanken ihre Portfolio’s umschichten, schwanken die Kurse aufgrund des hohen Volumens. Der zweite große Marktteilnehmer sind die Zentralbanken. Diese besitzen etwa 33% des Goldschatzes auf der Welt. Diese Institutionen haben die Investition in Sachwerte verstanden. Diejenigen die das Geld drucken, kaufen Sachwerte wie z.B. Gold. Anscheinend wissen diese Institutionen, das Geld keinen Wert hat.

Die chinesischen und indischen Zentralbanken haben noch großen Aufholbedarf und werden die Goldnachfrage im nächsten Jahrzehnt ansteigen lassen.

Aus meiner Sicht gehören Edelmetalle heute in jedes Sachwertportfolio. Das Gold solltest du anfassen können und in einem Lager in der Schweiz lagern. Kurzfristige Spekulationen solltest du in Form von ETF’s von der Zürcher Kantonalbank durchführen.

Wie sich der Goldpreis seit dem Jahr 1944 – bis heute entwickelt hat kannst du hier lesen.

Alles zum Thema Geldanlage Gold findest du hier.

Eine Investition in Sachwerte mit Holz – 4 Regeln

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Holz zu investieren. In den letzen 5 Jahren sind zahlreiche Anbieter aus dem Boden geschossen – aber ihre Bäume nicht. Hier ist es wichtig, die bekannte Spreu vom Weizen zu trennen und folgende Regeln zu beachten:

1. An der ganzen Produktionskette beteiligt sein

Anleger investieren nur in Setzlinge. Das Problem ist, wenn das Wildschwein kommt und den Setzling frisst oder ein Brand diesen zerstört. Ich empfehle deswegen am Grund und Boden beteiligt zu sein und am Sägewerk sprich dem gesamten Produktionsbetrieb.

2. Erreichbarkeit

Die Plantage sollte in Europa liegen und ohne Probleme in unter fünf Stunden erreichbar sein. Es ist wichtig, sich vor Ort ein Bild zu machen.

3. Track Record

Ein Anbieter der unter 10 Jahren am Markt ist, würden wir nicht empfehlen. Ein Holzinvestment ist mit Bepflanzung und Zwischenrodung ein Investment über Jahrzehnte. Bis die Ernte eingefahren wird, muss die Firma liquide bleiben. Auf diesem Weg sterben die meisten Unternehmen und die Anlegergelder sind weg. Hat eine Firma vor 10 Jahren angefangen zu pflanzen, kann sie Hölzer aus ihrem Bestand verkaufen und hat bewiesen, dass sie ein tragfähiges Konzept hat.

4. Holzart

Gucke genau, in welche Holzart du investierst. Ob es Mischwald oder Edelhölzer sind, kann bei der Strategie und der Auszahlung einen Unterschied machen. Der Kiri Baum wird nach 10 Jahren geerntet, wobei klassisches Teakholz bis zu 30 Jahre braucht. Ist die Investition in den Sachwert Holz gut getätigt, hat man ruhe und ordentliche Erträge.

Ein Waldportfilio sollte zwischen 6% -15% p.A. Ertrag bringen.

In Sachwerte investieren durch Grundstücke

Warum sage ich nicht in Immobilien investieren sondern in Grundstücke? Immobilien verlieren an Wert, gut gewählte Grundstücke nicht. In guten Lagen behalten sie ihren Wert oder steigen. Bei Immobilien und Grundstücken besteht die Kunst darin unterbewertete Lagen zu finden, die sich in Zukunft gut entwicklen. In der Immobilie lauern Risiken wie das Thema Instandhaltung. Kaufst du eine gebrauchte Immobilie, so hast du, wie bei einem Gebrauchtwagen, darauf zu achten wie der Verschleiß ist. Zukünftige Modernisierungen sollten mit eingeplant werden. Kaufst du gebrauchte Immobilien, ist es wichtig sich mit der Historie des Gebäudes auseinanderzusetzen. Heizung, Dach, Wasserrohre und Elektrik sind wichtige Prüfkriterien. Ein Sachverständiger stellt meistens nur fest, echte Gutachten kosten den Erwerber (Käufer) fünfstellige Beträge.

Bei concept4future haben wir zwei ausgelagerte Fachabteilungen, die jede Immobilie auf Herz und Nieren prüfen und in 95 Prozent aller Fälle ablehnen. Fünf Prozent schaffen es auf die Empfehlungsliste.

Wenn du mehr über das Thema „In Immobilien investieren“ wissen willst lese gerne:

Immobilein Teil 1 – Wer verkauft?

Immobilien Teil 2 – Lage

Immobilien Teil 3 – Management

Immobilien Teil 4 – Objekt 

In Sachwerte investieren mit Infrastruktur

Kleinanleger haben das Problem, dass sie nicht die Chance bekommen in diese Sachwerte zu investieren. Die kleinsten Tickets beginnen ab 10 Millionen Euro. Große Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften, sprich institutionelle Anleger, haben sich das Geschäft unter den Nagel gerissen. Kein Wunder, denn in diesem Bereich sind Renditen zwischen 8 – 15 Prozent keine Seltenheit. Zudem werden staatliche Garantien für die Einnahmen gewährt, das macht die Erträge sicherer. Klassische Infrastruktur Investments sind beispielsweise der Bau von Häfen, Autobahnen und Tunneln.

Es gibt eine Hand voll geschlossener Fonds, die kleine Anlagebeträge zusammenführen und mit den Institutionellen Anlegern investieren. Hier ist es zwingend notwendig, die Leistungsbilanz der Gesellschaft zu studieren, Informationen zum aktuellen Management und den Kosten einzuholen.

Der geschlossene Fonds wird eine Laufzeit zwischen 5 bis 20 Jahren haben und sollte eine Rendite zwischen 7 bis 15 Prozent pro Jahr haben.

Was sind die Risiken und Chancen von Sachwerten

Risiken

Anschaffung

Hohe Anschaffungskosten, die sich nur rentieren, wenn der Sachwert über die optimale Haltedauer gehalten wird. Eine kurzfristige Veräußerung ist mit erheblichen Verlusten verbunden. Eine Ausnahme bilden hier Edelmetalle und Aktien, die liquide sind.

Fremdfinanzierungsrisiko 

Sachwerte, wie Immobilien können fremdfinanziert werden. Eine 100 Prozent Finanzierung des Kaufpreises ist durch das historisch niedrige Zinsumfeld heute eher die Regel statt die Ausnahme. Sollten die Zinsen zur Anschlussfinanzierung steigen und ein Verkauf nicht in Frage kommen, kann die Rate aber auch explodieren.

Fremdwährung 

Wenn eine Beteiligung in einer anderen Währung gekauft wird oder das Investment außerhalb der Währungsunion seine Geschäfte macht, kommen zusätzliche Risiken auf. Bei Wechselkursveränderungen entstehen andere Szenarien.

Was sind die Chancen einer Investition in Sachwerte?

Wertstabil

Der Vorteil von Sachwerten ist, dass sie nicht beliebig vermehrt werden können. Egal, wie viel Geld die Zentralbanken drucken, es bleibt die gleiche Anzahl von Gold, Grundstücken und Immobilien im Umlauf. Jede weitere Produktion von Gold kostet Geld. Damit sind Sachwerte wertvoll, unter der Voraussetzung, dass sie geprüft und nachhaltig sind.

Sachwerte sind Eigentum

Das Geld gehört nicht dir, es ist Eigentum der Zentralbank. Gekaufte Sachwerte, wie zum Beispiel Gold und Silber hingegen sind dein Eigentum.

Rendite

Nachweislich sind Werte wie Edelmetalle, Holz und Grundstücke in den letzen 100 Jahren teurer geworden. Unser Geld aber hat an Wert verloren. Das lag an der Inflation und an den Währungsreformen. Das Durchschnittseinkommen pro Jahr lag 1948 bei circa 9.000 DM. Heute liegt es bei 30.000€. Zur Währungsreform am 1. Januar 2002 wurden zwei DM für einen Euro getauscht.

Fazit

Meine Empfehlung ist, sich jetzt mit günstigem guten Geld zu verschulden und nachhaltig in geprüfte Sachwerte zu investieren. Die Mischung spielt eine wichtige Rolle. Um das richtige Mischungsverhältnis herzustellen, sollten nicht alle Sachwerte gleichzeitig gekauft werden. Halte Ausschau, was zum gewählten Zeitpunkt unterbewertet ist.

Paul Hinrichs
16. November 2015

Diskussion und Feedback

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1 Kommentar

  1. H. Hausmann

    Ich vermisse ein Veröffentlichungs-Datum bei Ihren Artikeln. Man weiß nicht, wie aktuell das Geschriebene ist. Danke!

    Antworten

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