Seit 2007 haben wir einen großen Wandel im Weltfinanzsystem erlebt, der vielen nicht bewusst ist. In diesem Blogartikel bekommst du wertvolle Finanztipps, welche Anlageformen im Zeitalter des Niedrigzinses funktionieren. Kurz vor der weltweiten Finanzkrise gab es auf deutsche Staatsanleihen noch mehr als 4 Prozent Rendite, und selbst für das Tagesgeld konnten mehr als 2,5 Prozent erwirtschaftet werden. Was damals ebenfalls funktionierte: Versicherungsunternehmen, deren Geschäftsmodell darauf basierte, Kundengelder einzusammeln und Staaten höchste Bonität zu leihen. Die daraus resultierenden Einnahmen wurden an die Versicherten weitergeleitet. Der Garantiezins lag bei drei Prozent. Wer als Kunde seine Finanzen mit einem – wenn auch subjektiven -Sicherheitsgefühl anlegen wollte, hatte diesbezüglich genügend Möglichkeiten. Die alte Finanzwelt war bequem und einfach und erforderte kaum Finanztipps.
Veränderung durch die Finanzkrise
Mit der Finanzkrise änderte sich alles. Kredite, die in den USA an Häuslebauer trotz schlechter Bonität vermittelt wurden, fielen reihenweise aus. Durch die Verbriefung, also die Zusammenlegung von mehreren Krediten zu einem Paket, wusste niemand, welche Risiken eine Bank im Portfolio hatte. Dennoch wurden diese Ramschkredite vom weltweit größten Versicherer versichert. Die Rating-Agenturen versahen diese Kredite mit einem Rating von Tripple A, was der Bonität der Schweiz entspricht. Daraufhin musste diese Versicherung mit mehreren 100 Milliarden Dollar verstaatlicht werden und Lehman Brothers, eine im Jahr 1850 gegründete Traditionsbank, ging pleite. Das Weltfinanzsystem stand kurz vor dem Kollaps. Das Unheil konnte lediglich durch das Eingreifen der Notenbank, die unbegrenzte Mittel zur Verfügung stellte, abgewendet werden. Wer sich dazu einen interessanten Film angucken will, dem empfehlen wir „The Big Short“ von Adam McKay.
Europa dachte lange, unbeschadet aus dieser Krise herauszukommen. Dennoch mussten einige Banken wie die Hypo Real Estate und die IKB verstaatlicht werden, da sie sich auf dem amerikanischen Markt verzockt hatten. Durch diese angespannte Situation trat ein Konflikt auf, der schon lange in der Eurozone drohte: Der Fakt, dass es eine einheitliche Währung für eine komplett unterschiedliche Wirtschaft gibt. Die Südländer hatten seit jeher mit einer hohen Inflation und einer eher schwachen Währung zu kämpfen, während die Nordeuropäischen Länder von einer niedrigen Inflation und einer starken Währung profitieren. Mit der Einführung des Euro wurden diese Länder in einen Topf gepackt. Nur leider gibt es wenige Länder, deren Wirtschaft zu einem starken Euro passt und mit niedrigen Zinsen verbunden ist. Das erklärte Inflationsziel beträgt niedrige 2 Prozent.
Enorme Schulden
Das günstige Geld war wie eine Droge und wurde konsumiert bis zum Umfallen. Gleichzeitig sank durch die europäische Schuldenkrise das Bruttoinlandsprodukt der Krisenländer, was die Schuldquote noch weiter ansteigen ließ. Stand Januar 2016 beträgt die Schuldenquote von Griechenland 175 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, Italien liegt bei 132 Prozent (Quelle Eurostat). An die Maastrichter Verträge kann sich wohl niemand erinnern. Diese wurden bereits im Jahr 1992 mit dem Ziel beschlossen, die Schuldenobergrenze auf 60 Prozent zu setzen und die Neuverschuldung auf 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu begrenzen. 70 bis 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gelten als tragfähig. Übrigens war es Deutschland, das als erstes Land gegen diese Kriterien verstoßen hat und lange als europäisches Schlusslicht galt.
Gehen wir zurück zur Schuldenkrise. Die nationalen Notenbanken konnten nicht mehr reagieren, da die Kompetenz bei der EZB lag. Jens Weidemann war der einzige, der gegen das Ankaufprogramm der EZB stimmte, und daraufhin zurück trat. Seitdem pumpt die EZB Milliarden in den Markt und kauft über bestimmte Programme Staatsanleihen auf. Denn nur so sind Staaten mit hoher Verschuldung vor dem Bankrott zu bewahren. Als Sicherheit für neues Geld werden sogar portugiesische und griechische Staatsanleihen akzeptiert, die eigentlich bereits den Status einer Ramschanleihe haben.
Man nennt dieses Vorgehen versteckte Staatsfinanzierung, was in der EZB eigentlich verboten ist. Jens Weidmann, der diesen Kurs nicht mittragen wollte, musste die Konsequenzen tragen. Die versteckte Staatsfinanzierung hat dazu geführt, dass die Zinsen ein Rekordtief erreicht haben. Niemals zuvor in der Geschichte gab es solche niedrigen Zinsen. Die EZB hat den Leitzins am 10.03.2016 auf 0 Prozent gesetzt. Banken können sich für 0 Prozent Geld leihen und als Kredit vergeben. Die Schattenseite ist, dass durch die gefallenen Zinsen die normalen Sparanlagen nicht mehr funktionieren. Nun bedarf es cleveren Finanztipps, damit dein Erspartes zukunftsträchtig ist.
Investition in Sachwerte als Lösung
Jetzt wird es unbequem: Als Wertspeicher, worunter man den Werterhalt von Zahlungsmitteln versteht, sind nur noch Sachwerte interessant. Sachwerte sind nicht beliebig vermehrbar wie Geld, da dieses heute nicht mehr durch Gold gedeckt ist. Um in Sachwerte zu investieren, braucht man großes Know-how. Sowohl die Risiken als auch die Aussichten sind hoch. Leider bekommen normale Bürger am Bankschalter noch immer Standardprodukte wie Bausparverträge, Rentenversicherungen und Festgelder angedreht. In der Breite der Beratungslandschaft ist die Kompetenz, über Sachwerte zu beraten, noch nicht angekommen. Sachwerte sind jedoch das einzige Mittel, dass bei der hohen Staatsverschuldung und Inflation hilft. In unserer Ökonomie ist es das erklärte Ziel mehr Geld zu drucken und die Schulden durch eine hohe Inflation schleichend zu entwerten. Wer als Sparer durch niedrige Zinsen nicht auch enteignet werden möchte, muss sich über seine Finanzen Gedanken machen.
Unsere Finanztipps
Wir haben uns seit unserem Bestehen mit verschiedensten Sachwerten auseinandergesetzt und können folgende Finanztipps geben:
- Gut gestreute Aktienfonds und Beteiligungen
- Immobilien
- Edelmetalle
Hier stehen die Zeiten, was die Refinanzierung dieser Sachwerte betrifft, gut. Für die Vollfinanzierung einer Immobilie haben wir einen Tiefstand erreicht und im letzten Jahr für 10 Jahre einen Zins von 0,89 Prozent bekommen. Allerdings gestaltet sich die Objektsuche aktuell als Herausforderung. Durch unseren Prüfprozess kommen weniger Immobilien denn je. Der Hauptpunkt, warum die Immobilien diesem nicht standhalten, ist der zu hohe Einkaufspreis.
„Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null“ (Voltaire)
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