Geld vermehren – Strategien, die auch andere Investoren erfolgreich anwenden 

Kannst du dein Geld überhaupt vermehren und wenn ja, wie stellst du das am besten an? Ich bin Paul und seit 10 Jahren berate und coache ich Menschen mit Visionen und Zielen. Aus meinem Bauchgefühl heraus würde ich sagen, dass 80 % der Menschen in Deutschland ihr Geld nicht vermehren, sondern vernichten.

Teilnehmer des Workshops haben mit einer kniffligen Aufgabe zu tun

Paul im Seminar – Immobilien mit Vision

 

Wie komme ich dazu, zusagen, dass 80 % der Menschen in Deutschland ihr Geld vernichten ?

Weil die Deutschen laut EZB im Jahr 2014 1.960 Mrd. Euro bei der Bank geparkt haben. Dieses Geld erwirtschaftet maximal ein knappes Prozent Ertrag. Für Bausparverträge, Lebensversicherungen und Festgelder gilt das gleiche, sie sind des Deutschen liebste Sparanlage.

Die größte Umverteilung, die es im 21. Jahrhundert gegeben hat, ist die von den Vermögensbesitzern zum Staat. 2007 musste das Finanzsystem in der Weltwirtschaftskrise gerettet werden und die Schulden aller Euroländern stiegen sprunghaft an. Die normale Reaktion wären Kürzungen der Staatsausgaben und Steuererhöhungen gewesen – mit einschneidenden Reformen. Dieser Weg ist gefährlich, wie wir in der langen Depression nach 1929 gesehen haben. Die Zentralbanken zogen zu früh die Liquidität aus dem Markt. Es kam zu fallenden Preisen, dies führte zu weniger Umsatz bei den Unternehmen, was wiederum zu Entlassungen und zu weniger Kaufkraft führte, wodurch die Preise noch stärker fielen. Das Geld der Bürger wurde mehr Wert, also sparten sie es lieber, als es auszugeben. Das war Gift für die Konjunktur, die sich weiter abschwächte. Ein Teufelskreis.

Die Zentralbanken haben das geringere Übel gewählt und erstmal eine Beruhigungsspritze verabreicht. Leider ist der Patient süchtig geworden und die Dosis hat gefährliche Ausmaße erreicht. Die Europäische Zentralbank hat entschieden, jeden Monat 80 Mrd. Euro (Stand 2015) in die Märkte zu pumpen. Willkommen im größten Geldexperiment aller Zeiten. Da das Geld in Staatsanleihen fließt, sind die Zinsen extrem niedrig. Versicherungen und Banken verdienen weniger Geld und können den Kunden keine Erträge weiterreichen.

Bei derzeitiger Schuldenlast würden die Staaten umgehend pleite gehen, wenn die Zinsen stark steigen. Was die Staaten brauchen, sind niedrige Zinsen und Inflation. Und das wird es geben, denn die Geldmenge hat sich in der Eurozone seit 2006 fast vervierfacht. Das bedeutet, es ist viermal soviel Geld im Umlauf.

Um dein Geld zu vermehren, fallen Geldwerte komplett heraus. Ob Staatsanleihen, Versicherungen und Tages- oder Festgelder, sie alle sind gefährlich geworden. Zum Einen wird es erhebliche Vermögensverluste geben, wenn die Inflation greift und zum anderen verliert unser Geld an Wert, was wir allerdings nicht im Binnenmarkt merken können. Wenn wir uns den Dollar- und Eurokurs anschauen, sehen wir, welche gravierende Folgen das Gelddrucken hat. Im Jahr 2015 ist der Euro im Vergleich zum Dollar um 30 % eingebrochen. Das bedeutet, dass der Euro 30 % weniger wert ist. Die einzige Option, wofür ein Tagesgeld genutzt werden sollte, ist die eiserne Reserve von drei Monatsgehältern und für strategisches Kapital, das in den nächsten zwei Jahren investiert werden soll.

Mit diesen vier Strategien Geld vermehren

Geld vermehren durch Kreditaufnahme 

Des einen Leid ist des anderen Freud. Wir haben ein historisches Zinstief, deswegen sollte das Kredo lauten: “ Verschuldet euch jetzt mit gutem Geld und zahlt es später mit schlechtem zurück“. Die Frage ist, was tun mit dem ganzen Geld? Es geht nur mit wertstabilen Gütern. Banken brauchen Sicherheiten, um Kredite zu gewähren. Ein Aktienportfolio zum Beispiel kann durch einen so genannten Lombardkredit zu 60 % besichert werden. Bei einem Aktienportfolio im Wert von 10.000 € kannst du dieses abtreten und bekommst 6.000 € an Kredit ausgezahlt. Edelmetalle können zu circa 50 % beliehen werden und Immobilien bis zu 100 %.

Geld vermehren mit Aktien 

Warren Buffet, der Inhaber der erfolgreichsten Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, hat es geschafft, erfolgreich in Unternehmen zu investieren und im Schnitt eine Rendite von 20 % über Jahrzehnte zu erwirtschaften. Sein Privatvermögen beläuft sich auf 72,7 Milliarden Dollar (Forbes März 2015). Damit ist er der drittreichste Mensch der Erde. Die Aktie von Berkshire Hathaway wurde erstmals von Warren Buffet im Jahre 1969 für 43 $ ausgegeben und ist zur teuersten Aktie der Welt geworden. Im Jahr 2014 stand sie bei einem Kurs von 200.000 $.

Warren Buffet kaufte seine erste Aktie im Alter von elf Jahren und verkaufte diese mit Gewinn. Dabei verfolgt er einen Value Ansatz. Dieser besagt, dass eine Aktie einen höheren Wert als den aktuellen Kurs hat und die Aktie irgendwann aufwertet. Lehrmeister dieser Philosophie oder dieses Ansatzes waren für Waren Buffet und andere Value Investoren Benjamin Graham und David Dodd. Sie verfassten das Werk „Wertpapieranalyse: Das Standardwerk des modernen Investierens“. Dieses ist für jeden Value Investor ein Muss.

Waren Buffet wartete sehr geduldig, bis gute Kurse herrschen. Er kaufte in der Krise 2008 Aktien von Goldman Sachs und der Münchener Rück im großen Stil. Letztere hat ihren Kurs seitdem verdoppelt. Es gibt Gründe, warum Aktien unterbewertet sind und diese liegen meistens in vergangenen Schwierigkeiten, die zu bewältigen sind.

„Große Anlagemöglichkeiten kommen immer dann, wenn hervorragende Firmen vorübergehend in schwieriges Fahrwasser geraten und deshalb unterbewertet werden.” – Warren Buffett.

Wenn du mit dem Value Ansatz dein Geld vermehren willst, solltest du folgende Parameter in den Fokus nehmen. Eine aufsteigende Umsatzentwicklung, hoher Cashflow und hohe Dividende, aber mit einem niedrigen Buchwert.

Geld vermehren mit Immobilien 

Eine Commerzbank-Studie hat es 2009 mit der Aussage auf den Punkt gebracht, dass neun von zehn Millionären mit Immobilien Millionäre geworden sind. Dabei ist es schwer zu recherchieren, wie Menschen ihren Immobilienbesitz strukturieren. Denn die Deals sind nicht öffentlich und ohne Grund darf niemand ins Grundbuch schauen. Es gibt dann doch einige Berühmtheiten, wie Arnold Schwarzenegger oder Donald Trump, die durch kluge Immobiliendeals ihr Vermögen machten.

Der Vorteil von Immobilien ist die Möglichkeit, sie über die Bank finanzieren zu können und das zu 100 %. Die Miete deckt im besten Fall die Darlehenskosten und irgendwann ist die Immobilie abgezahlt und der Vermögenswert gehört dir. Wenn es so einfach wäre, würde es jeder machen. Erfolgreich in Immobilien zu investieren setzt hohes Können voraus. Hier vier wichtige Punkte dazu:

1. Im Einkauf liegt der Gewinn.

Es ist schwierig, eine Immobilie zu bewerten. Lage, Alter und Ausstattung sind Fakten, die den Wert beeinflussen. Die häufigste Methode ist, nach einem vergleichbarem Objekt zu suchen und zu schauen, wie teuer dieses ist. Ein baugleiches Objekt in der gleichen Lage zu finden,  erweist sich oft als kompliziert. Bodenrichtwerte sind eine andere Möglichkeit, allerdings sind diese vergangenheitsbezogen. Der Notar meldet die Verkaufspreise an den Gutachterausschuss und aus allen gemeldeten Kaufpreisen wird dann der Mittelwert gebildet.

2. Günstige Finanzierung

Der Zins macht die Musik. Nehmen wir an, dass wir eine 50 Quadratmeter Wohnung in Berlin für 2.000 € Kaufpreis pro Quadratmeter und Mieteinnahmen von 7 € den Quadratmeter (350 € Mieteinnahmen) erwerben.

Die Anschaffungskosten in Form von Grunderwerbssteuer und Notar belaufen sich auf 4.000 € beziehungsweise 8 % des Kaufpreises und werden aus eigenen Mitteln (Eigenkapital) erbracht.

Wenn wir die Nebenkosten, wie Hausverwaltung und Instandhaltung, für diese Wohneinheit mit 100 € pro Monat zugrunde legen, ist das realistisch gerechnet. Daraus ergeben sich bei einem Zinssatzanstieg von 2 % auf 6 % folgende zwei Szenarien.

Szenario eins:

100.000,00 Euro Kaufpreis

2,00 Prozent Zins

2,00 Prozent Tilgung

Rate 333,33 Euro monatlich

Mieteinnahmen +  350,00€

Zins/Tilgung – 333,33€

Nebenkosten – 100,00€

Macht eine Unterdeckung im Monat von 83,33 €. Bei zehnjähriger Laufzeit wäre noch eine Restschuld von 77.880,06 € vorhanden. Bei einer Wertsteigerung des Objektes von 1,5 % pro Jahr wäre ein möglicher Verkaufspreis von 116.054,08 € zu erzielen. Ziehst du die Restschuld ab, wäre der steuerfreie Gewinn (Haltefrist 10 Jahre) bei 38.171,02 €.

Welche Rendite ergibt sich, wenn wir 4.000 € Eigenkapital einsetzen, monatlich 83,33 € Euro einzahlen und nach 10 Jahren einen Verkaufserlös von 38.171 € erwarten können? Eine Rendite von 15,13 % p.A. auf das eingesetzte Kapital! Das eingesetzte Kapital errechnet sich aus 4.000 € Eigenkapital am Anfang und 83,33 € monatliche Einzahlung (ergibt in 10 Jahren 9.999,60 €) wegen der Unterdeckung.

Szenario zwei:

100.000 Euro Kaufpreis

6,00 Prozent Zinssatz

2,00 Prozent Tilgung

666,67 Euro Rate

Mieteinnahmen von + 350,00 €

Zins/Tilgung – 666,67 € Rate monatlich

Nebenkosten – 100,00 € monatlich

Macht insgesamt eine Unterdeckung von 416,67 €. Bei zehnjähriger Laufzeit ergibt sich eine Restschuld von 72.686,78 €. Bei 1,5 % Wertsteigerung ergibt sich ein Verkaufspreis von 116.054,08 € und ein Gewinn von 43.367,30 €. Die daraus entstandene Rendite auf das eingesetzte Kapital beläuft sich auf -4,18 %. Das eingesetzte Kapital ergibt sich aus den 4.000 € Kaufnebenkosten und den 416,67 €  Unterdeckung (ergibt in 10 Jahren 50.000,40 €).

Im ersten Szenario hatten wir eine Rendite von 15,13 % mit einem Zinssatz von 2 %. Im zweiten Szenario eine negative Rendite, sprich einen Verlust bei einem Zinssatz von 6 %.

Das zeigt, welche Unterschiede der Zins macht. In der aktuellen Niedrigzinsphase kannst du diese Chancen nutzen. Durch günstige Zinsen kannst du dein Geld vermehren.

3. Lagen, die sich entwickeln

Die Lage ist wichtig. Dabei gilt es nicht, in die voll entwickelten Lagen zu investieren, sondern die Lagen von morgen zu erkennen. Dafür braucht es Phantasie, Know-How, gute Informationsquellen und Visionen. Hättest du zum Beispiel vor 20 Jahren in Kreuzberg investiert?

4. Eigentümergemeinschaft

Wenn du eine Eigentumswohnung in einem Haus mit mehreren Parteien kaufst, dann gibt es auch andere Eigentümer. Mit diesen bildest du eine Eigentümergemeinschaft. Hast du viele Eigennutzer dabei, also Personen, die ihre Wohnungen gekauft haben und selber darin wohnen, können die Kosten für Schönheitsreparaturen steigen. Investoren sehen dies aus wirtschaftlicher Sicht und fragen sich, ob die Reparatur wirklich notwendig ist. Deswegen sollten bei vermieteten Eigentumswohnungen immer die Investoren in der Wohneigentümergemeinschaft überwiegen.

In Immobilien investieren Teil 1 – Wer verkauft?

In Immobilien investieren Teil 2- Lage

In Immobilien investieren Teil 3 – Management

In Immobilien investieren Teil 4 – Was muss ich beim Objekt beachten?

Geld vermehren mit Edelmetallen

Die Institutionen, die das Geld vermehren, tun dies durch Drucken von Geld oder den Kauf von Edelmetallen. Die Zentralbanken halten den größten Teil des Goldes auf der Welt. Aktuell, im Jahr 2015, sind es 33 % aller Goldbestände. Sie halten Gold nicht ohne Grund, denn es hat Wert. Dein Geld wird mit der Zeit weniger wert, wenn mehr davon in den Umlauf kommt. Wird von der Zentralbank das Geld vermehrt, kannst du dich mit Gold dagegen schützen. Gold ist nicht beliebig vermehrbar und dadurch wertstabil.

Alles zur Geldanlage Gold

Goldpreisentwicklung – wie sicher ist die Investition in Gold

Fazit

Geld vermehren ist aus meiner Sicht nur mit Sachwerten möglich. Versicherungen, Bausparverträge und Tagesgelder sind keine Optionen. Ein Sachwertportfolio sollte breit diversifiziert sein, von der Immobilie über Holz, Aktien und Edelmetalle. Dabei ist die höchste Kunst, diese Sachwerte zu prüfen und zu selektieren. Das nimmt Zeit in Anspruch, dafür vermehrt sich das Geld aber auch enorm.

Paul Hinrichs
25. November 2015

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